Sechseläuten: Die Zürcher Zunfttradition erklärt
Wenn der Böögg auf dem Sechseläutenplatz in Flammen aufgeht, ist ganz Zürich auf den Beinen – und mittendrin: die Zunft zur Waag. Als eine der ältesten Zürcher Zünfte prägt sie das traditionsreiche Frühlingsfest seit Jahrhunderten mit. Doch was steckt eigentlich hinter dem Sechseläuten? Und welche Rolle spielt dabei das Zunfthaus zur Waag?
Was ist das Sechseläuten?
Das Sechseläuten ist ein traditionelles Frühlingsfest in Zürich, das jährlich am dritten Montag im April stattfindet. Es symbolisiert den Übergang vom Winter zum Frühling und ist eng mit dem Zürcher Zunftwesen verbunden. Der Name "Sechseläuten" stammt von der historischen Praxis, im Sommerhalbjahr die Arbeit um 18 Uhr zu beenden, was durch das Läuten der Kirchenglocken signalisiert wurde. Höhepunkt des Sechseläutens ist die Verbrennung des Bööggs – einer Schneemannfigur, die den Winter symbolisiert. Je schneller sein mit Knallkörpern gefüllter Kopf explodiert, desto schöner soll der kommende Sommer werden. Diese Tradition hat ihre Wurzeln in heidnischen Bräuchen, bei denen der Winter durch Feuer vertrieben wurde.
Die Zünfte: Historische Wurzeln und moderne Präsenz
Die historischen Zürcher Zünfte wurden 1336 gegründet und spielten eine zentrale Rolle im politischen und sozialen Leben. Heute bestehen sie als Vereine weiter und pflegen das kulturelle Erbe der Stadt. Beim Sechseläuten präsentieren sich die Zünfte in historischen Kostümen und ziehen in einem festlichen Umzug durch die Stadt.
Die Zunft zur Waag vereint die historischen Berufe der Wollen- und Leinenweber, Bleicher und Hutmacher. Gegründet 1336, ist sie eine der ältesten Zürcher Zünfte. Beim Sechseläuten trägt sie ein Hutmacher-Kostüm und präsentiert auf Wagen die traditionelle «Gigampfi-Wasserstampfi», ein einfältiges Wasserschöpfgerät.
Bild: Sechseläuten 1891 / Baugeschichtliches Archiv Zürich
Titelbild: Sechseläuten 1910 / Baugeschichtliches Archiv Zürich
Das Zunfthaus zur Waag: Geschichte zum Anfassen
Das Zunfthaus zur Waag dient der Zunft zur Waag als Versammlungsort. Im historischen, grossen Zunftsaal im dritten Stock finden alle Anlässe der Zunft hinter verschlossene Türen statt – so auch am Sechseläuten. Dennoch kann der Saal für private und geschäftliche Anlässe zu anderen Zeiten gemietet werden. Die Gäste können so in die Geschichte des Hauses und der Zunft eintauchen und private Feste in einmaliger Atmosphäre erleben.
Das Sechseläuten ist mehr als nur ein Frühlingsfest – es ist ein lebendiges Stück Zürcher Geschichte. Ob beim Kinderumzug am Sonntag, dem festlichen Umzug der Zünfte am Montag oder der spektakulären Böögg-Verbrennung: Das Fest bietet Einblicke in jahrhundertealte Traditionen und lädt dazu ein, die kulturelle Vielfalt Zürichs hautnah zu erleben.
Für alle, die diese Traditionen aus nächster Nähe erleben möchten, bietet das Zunfthaus zur Waag das ganze Jahr den idealen Ort. Hier treffen Geschichte und Gastfreundschaft aufeinander – ein Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
Weiterführende Links
Private Anlässe im Zunfthaus zur Waag
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